PBC-610

Beschreibung des PBC-610

Das neue mikrocontrollergesteuerte, digitale Remotemodul PBC-610 für das System VARES-3000 wird als Optionsmodul direkt in das Control-Center PSS-224C eingebaut und ermöglicht den Anschluss externer Module oder die Kopplung von zwei Zentralen.

Das Modul wird am internen Bus der Hauptplatine der PSS-224C angeschlossen. Es setzt die internen Steuerbefehle der Zentrale in das VARES-3000 Protokoll um und gibt sie über die nach außen geführte RS485-Schnittstelle weiter. Selbstverständlich ist der RS485-Busanschluss potentialfrei und vom Rest der Logikschaltung galvanisch getrennt.  

Alternativ kann das BC-6100 auch in eine PEU-056B eingebaut werden. Dort wird es am am Modulsteckplatz 1 angeschlossen.

Durch die Verwendung der bewährten RS485-Busverbindung des VARES-3000 Systems können abgesetzte Module bis zu 1,2km von der eigentlichen Zentrale entfernt installiert werden. Zu diesen Modulen gehören z.B. externe Relaiskarten oder auch ein externes Messmodul. Die Überwachung der auf diese Weise an die Zentrale angeschlossenen Lautsprecherlinien und Endstufen kann damit vollkommen unabhängig von der PSS-224C durch ein externes Messmodul erfolgen.

Die Anzeige des Zustands der Lautsprecherlinien erfolgt bei Verwendung externer Relaiskarten weiterhin durch die Zentrale. Dazu werden LED-Anzeigemodule LE-6280 ("Dummy-Relaiskarte") anstelle der internen Relaiskarten in die Zentrale eingebaut. Sie übernehmen die visuelle Meldung der aktivierten Sprech-/Hintergrundrelais. Außerdem könnten sie ggf. defekte Linien durch rot blinkende LEDs anzeigen.*)

Eine weitere, interessante Anwendungsmöglichkeit des Remotemoduls BC-6100 stellt die Kaskadierung mehrerer Control Center dar. Gilt es, zwei räumlich weiter voneinander getrennte Gebäudeteile mit ein und derselben Anlage zu versorgen, können mit einem Remotemodul PBC-610  zwei Zentralen über die RS485-Busleitung gekoppelt werden. In dieser Ausbauvariante übergibt das Control-Center, in welchem das PBC-610 eingebaut ist, als „Master“ alle wichtigen Steuerbefehle an das zweite Control-Center, welches als „Slave“ arbeitet.

Dabei ist eine flexible Zuweisung der Datenübertragung der einzelnen Relaiskarten möglich (z.B. Daten der Relaiskarte 1 der Masteranlage werden an die Relaiskarte 5 der Slaveanlage übertragen).

Trotz der klaren Prioritäten arbeitet das "Slave-Gerät" in seinem Bus-Abschnitt dennoch autark, d.h. es können an die zweite Zentrale, unabhängig vom Hauptgerät, weitere Busendgeräte (Sprechstellen, Hauptuhr, Programmschaltfelder usw.) angeschlossen werden, die dann weitgehend unabhängig von der Master-Anlage arbeiten.

Das Remotemodul wird vollständig überwacht, ein Ausfall der Datenübertragung zwischen PSS-224C und abgesetzten Modulen wird daher zuverlässig bemerkt. Bei Kopplung zweier Anlagen erfolgt die Überwachung sogar in beide Richtungen, da auch die Slave-Anlage das BC-6100 in ihre eigene Überwachung integrieren kann (Busüberwachung). 

Ein zusätzlicher externer Anschluss bietet die Möglichkeit, das auf dem Modul integrierte Relais auf zweierlei Art zu nutzen: Enweder steht ein potentialfreier Umschaltkontakt zur Verfügung oder der interne Messbus der VARES-3000 kann herausgeführt werden. Die Einstellung der beiden Betriebsarten erfolgt per Jumper.

Statusanzeige des PBC-610:

Die zweifarbige Status-LED zeigt den aktuellen Betriebszustand des Remotemoduls an.

grüne LED

• leuchtet permanent: Modul hat Betriebsspannung und ist im Ruhezustand
• blinkt: Modul sendet über die RS-485-Schnittstelle Daten

rote LED

• leuchtet permanent:  interne Störung festgestellt - Modul überprüfen (internes Verbindungskabel defekt, Verbindung zu externem Busgerät unterbrochen, Speicherfehler?)
• blinkt: Modul empfängt Daten über die RS-485-Schnittstelle

Die wichtigsten Merkmale zusammengefasst: 

• Statusanzeige mit zweifarbiger LED (rot/grün)
• potentialgetrennter Busanschluss (RS-485-Schnittstelle)
• integrierter Abschlusswiderstand für die RS-485-Schnittstelle (120Ohm)
• Anschluss externer Module (Relaiskarten, Messmodul) an PSS-224C möglich
• abgesetzte Geräte können bis zu 1,2km von Zentrale entfernt installiert werden
• Kopplung mehrerer PSS-224C im Master-Slave-Betrieb möglich
• Anlagen laufen unabhängig voneinander, "Master" hat jedoch immer Vorrang
• von Master-Anlage werden alle Sprech-/Hintergrundbefehle an die Slave-Anlage mit höchster Priorität übertragen
• die an die Slave-Anlage übertragenen Sprechrelais können kartenweise angepasst werden
• wahlweise werden auch Audiodaten mit übertragen (Gongs, Texte, Alarmsignale)
• bei der Übertragung von Alarmsignalen wird auch in der Slave-Anlage der Zonenalarm aktiviert, die Deaktivierung des Alarms in der Slave-Anlage ist per Remotebefehl jedoch nicht möglich
• zusätzlicher potentialfreier Relais-Umschaltkontakt
• Messbus der PSS-224C kann herausgeführt werden
• Überwachung des PBC-610 intern durch Master-Anlage
• Überwachung durch Slave-Anlage wahlweise möglich (per Busüberwachung)
• mit Teilrückwand zum Einbau in das Control Center PSS-224C
• Firmwareupdate möglich

 *) Funktion muss durch die PSS-224C unterstützt werden, ggf. Firmwareupdate erforderlich

Hinweis:

Wird das Remotemodul nicht in einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit einem Endgerät, sondern in einem VARES-3000 Bus betrieben, so muss es zwingend an dessen Ende installiert werden, da auf der Platine des Moduls bereits ein Abschlusswiderstand integriert ist.

Technische Daten des BC-6100

* gemessen in der 24V-Speisung

Anschlussplan des BC-6100

 ** Betriebsart per Jumper einstellbar - potentialfreier Relaiskontakt oder Messbusausgang

Unterstützte Geräte